Wunderschöne rehbraune Augen schauen suchend umher, finden dich, bleiben an dir hängen. Die Augenbrauen umspielen dabei lebhaft die obere Augenpartie und machen diesen Blick so einzigartig, dass er schon lange legendär ist. Der Körper ist ein Hochglanztraum vom Lifestyle-Coach, schlank, sehnig, grazil. Men’s Health, Fit for Fun – und doch wirst du dort nie ein Cover von ihm sehen.
Glänzende, mittellange Haare umspielen sanft den erhobenen Kopf und führen deinen Blick hinunter zu einer kräftigen Brust, die sich wohlwollend nach vorne wölbt und schon bald in den charakteristischen Beinen endet. Die sind nicht endlos lang, eher das Gegenteil, passen aber perfekt zum ganzen Rest.
Wer Alexandra (1942-1969), die Deutsche Schlagersängerin noch kennt, weiß was ich jetzt meine: Die Stimme rauchig, tief, immer etwas rau. Der Wortschatz? Karg. Die Ausdrucksformen? Ausgeprägt. Wenn die deutscheste aller Hunderassen einen engen Dachsbau durchwühlt ist sie in ihrem Element, denn sie sind Wühler, aufgeweckte Bewacher und die kesseste Art Hunde zu sein.
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Mit diesen Eigenschaften ist er zum wahren Frauen- und Männertraum geworden, damals als der „Teckel“, wie er in der Jägerjargon heißt, in Deutschland so richtig in Mode kam. 1972 lag er schon fast 10 Jahre im Trend, dann kam „Waldi“, der wohl bunteste Vierbeiner der Welt. Der war olympisches Maskottchen von 1972, omnipräsent auf Plakaten, Mattscheiben und in Zeitungen, und mit ihm nahm dann eine gewaltige „Dackelmania“ in Deutschland so richtig Fahrt auf. Jeder hatte einen, kannte einen, wollte einen.
Der Dackel ist ein Würstchenhund
Dabei ist er doch seit jeher ein Jagdhund, ein ausgesprochen guter und hochgeschätzter obendrein. Seine Flinkheit machen ihn zwar nicht zum Windhund, seine Zähigkeit und Widerstandsfähigkeit aber zum Dachshund par excellence.
Schaust du dir einen Dackel genauer an, weißt du warum: Diese Hunderasse sind eigentlich Zäpfchen auf vier Beinen. Alles ist darauf ausgerichtet sich geschmeidig in enge Röhren voran zu arbeiten. Sein Kopf ist eine gewaltige Nase, die an den Seiten riesige Schlappohren spendiert bekommen hat. Die schützen seine Gehörgänge beim Eindringen in erdige Bauten.
Der Hals: Wer braucht schon so was Nutzloses? Der Dackel jedenfalls nicht, der würde ihn nur stören bei seinem Vortrieb. Nein, sein Hals ist sein Körper und diese originelle Körperform lässt die Engländer auch „Sausage Dog“ zu ihm sagen, „Würstchenhund“ – passt!
Seine Beine – nun ja, ich sag’s mal so: Ja, es gibt welche, und sie sind genau richtig um in engen Gängen voranzukommen. Wie kleine Torpedos durchpflügen dies quirligen Energiebündel mit ihren Läufen jegliche Art erdiger Öffnung.
Aber Vorsicht! Kurz und krumm wie sie sind, werden sie gerne beim Rennen unterschätzt. Ein Dackel im Spurt ist nicht nur unglaublich schnell, sondern wird zu einem vergnüglichen Anblick, wenn das Hinterteil irgendwann versucht das Vorderteil zu überholen …
Deutsche Dackel sind spannend, humorvoll und liebenswert
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Unsere Heimat sind Deutschlands Originale
Schon die altsteinzeitlichen Menschen und die alten Ägypter wussten um ca. 2000 v. Chr. was gut für sie ist. So finden sich sowohl bildliche Darstellungen von Hunden mit langem Rücken und kurzen Beinen in Höhlen in Frankreich und eine Skulptur eines vergleichbar geformten Hundes beim Pharao Thutmosis (ca. 1486 v. Chr. – ca. 1412 v. Chr.).
Und auch die Germanen dürften auf ähnliche Jagdgefährten gesetzt haben. Das waren sicherlich noch keine Deutschen Dackel wie wir sie heute kennen und lieben, aber zumindest schon mal ihre Vorfahren. Nein, die niedlichen Vierbeiner sind das Ergebnis ganz gezielter Zucht.
Die Zuchtversuche gelangen und aus dem Dackel wurde ein Deutscher Qualitätshund „Made in Germany“.
Mit dem Einkreuzen kleiner, kurzläufiger Exemplare, gelang dem Förster und Züchter Wilhelm von Daacke im Jahr 1867 die nahezu perfekte Mischung aus Größe und Charakter. Seine Deutschen Dackel, mit ihrer feinen Nase und einer riesigen Ausdauer, wurden zum weltweiten Exportschlager und zum quicklebendigen Wahrzeichen der Deutschen.
Wenn der Dackel in den Spiegel schaut, sieht er einen Löwen
Der Dackel ist ein selbstbewusster Macher. Manchmal schießt er bei seinen ganzen Aktivitäten arg über das Ziel hinaus und legt sich auch gerne mal mit Vierbeinern an, die deutlich größer sind als er.
Man könnte ihm Selbstüberschätzung vorwerfen, ja gar Größenwahn, wenn diese halbe Portion flink und frech kläffend auf einen anderen Hund losstürmt. Das kann bös‘ enden, gerät er an den Falschen. Glaub mir, ich spreche aus Erfahrung …
Überdies ist der Dackel eine wahre Frohnatur, kinderlieb, verspielt und tapfer ohne Ende. Seinem berühmten Dackelblick kann sich niemand ernsthaft widersetzen.
Verständlich, dass Pablo Picasso (1881-1973), der berühmte französische Maler, nicht ohne seinen kleinen „Lump“ ins Atelier ging. Auch Wilhelm II. (1859-1941), der ehemalige stolze Deutsche Kaiser und König von Preußen, war so angetan von seinem treuen deutschen „Erdmann“, dass er ihn im eigenen Grabdenkmal beisetze.
Die Liste der Prominenz ist lang, die einen Dackel ihr Eigen nannte – und nennt, sofern ein Deutscher Dackel überhaupt jemanden gehören könnte. Denn der ist eigentlich viel zu wesensfest und eigensinnig, so dass eher anzunehmen ist, dass Herrchen und Frauchen sein Eigentum sind, weil er sie seit jeher schon um den Finger, bzw. die Pfote gewickelt hat.
Der Deutsche Dackel ist perfekt für kleine Wohnungen, manche sagen, man bekommt einen kompletten Hund in der Größe eines halben. Anderen gilt er als „Philosoph“ unter den Hunden. Ganz sicher aber ist er ein toller Familienhund, eines der charmantesten Sinnbilder dieses Landes und damit ein ganz ganz großer Botschafter der Deutschen.
Die große Geschichte eines stolzen Volkes
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