Er ist Pionier der modernen Medienkommunikation, Revolutionär von Religion und Bildung, und zählt zu den wichtigsten Persönlichkeiten des zweiten Jahrtausends (n. Chr.): Johannes Gensfleisch, genannt Gutenberg.
Er gilt als Erfinder des Druckens mit beweglichen Lettern. Was vorher mühsam und aufwendig mittels Holzdruck geschah, gelang Gutenberg durch die Zerlegung des Textes in Einzelelemente wie Klein- und Großbuchstaben, Satzzeichen, Ligaturen und Abkürzungen.
Geboren wurde Gutenberg am 24. Juni 1400 in Mainz. Bereits zwischen 1434 und 1444 arbeitete Gutenberg an seiner Idee der Druckerpresse.
Gutenbergs vier Zutaten verändern die Welt
In Straßburg, der größten und wohlhabendsten Handelsstadt im Deutschen Reich, baute er seine erste Presse. Die wichtigsten Utensilien seiner Erfindung waren Bleilettern, ein Handgießgerät, eine Druckerpresse und die Druckerschwärze. Vier Zutaten, die die Welt verändern sollten.
Neu war der Typenguss: Lettern, die immer wieder neu aus Guss hergestellt werden können. Das verbesserte deutlich die bereits vorhandenen Verfahren der Drucktechnik mittels Holzblöcken, Modeln und Druckplatten oder Stempeln.
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Anfangs wurden Schulbücher für lateinische Grammatik gedruckt, doch schon bald wurden die ersten 180 Exemplare der 1.300 Seiten starken, zweibändigen Gutenberg-Bibel unter das Volk gebracht. Die „Biblia Latina“ wie sie hieß, war äußerst erfolgreich.
So war die gesamte Auflage flugs vergriffen, die auf der Frankfurter Messe im Oktober 1454 angeboten wurde. Weltweit existieren übrigens noch 49 bekannte Exemplare der Gutenberg-Bibel.
Mit 800 Gulden zum Verleger
In Mainz eröffnete Gutenberg eine Druckwerkstatt. Finanziell war das Vorhaben allein aber nicht zu stemmen. Der Mainzer Johannes Fust stammte aus einer wohlhabenden Familie und wurde der Finanzier Gutenbergs. Mit 800 Gulden unterstützte er den Erfinder.
Nach einer Streitigkeit verlor Gutenberg die Werkstatt, die in Fusts Besitz überging. Gutenberg eröffnete daraufhin eine zweite Werkstatt.
Es folgten weitere Druckarbeiten mit hoher Auflage und weiter Verbreitung: Donate, Ablassbriefe, Türkenkalender und Aderlass- und Laxierkalender, Astronomischer Kalender, Catholicon.
Seit 1999 „Mann des Jahrtausends“
Gutenbergs genauer Todestag ist nicht bekannt. Verarmt und mittellos soll er gewesen sein. Das widerspricht der Ernennung zum „Hofmann“, die er noch zu Lebzeiten von Erzbischof Adolf von Nassau erhielt. Manche Historiker meinen deshalb, er wäre „hochgeehrt“ zu Grabe getragen worden.
Seit 1999 gilt er als „Mann des Jahrtausends“. Gekürt vom amerikanischen A&E Network.
Es ist unbestritten, dass die Entwicklungen Gutenbergs, nach Ausbildung der Sprache und Erfindung komplexer Schriftsysteme, eine dritte Medienrevolution einleitete. Die Auswirkungen auf den deutschen Frühhumanismus und die Kirchenreformen sind unschätzbar. Bis in unsere heutige Zeit ist der Einfluss spürbar. Denn mit dem Zugang zu Büchern ist Bildung für jedermann möglich geworden.