Essen wie die Deutschen. Heute: Herzhafte Erbsensuppe mit Schweinswürstchen

Essen wie die Deutschen. Heute: Herzhafte Erbsensuppe mit Schweinswürstchen

Was ist schon ein heiteres Deutsches Volksfest ohne typische Erbsensuppe?

Ist es ein Fest oder eine Trauergesellschaft?

Ich sage: Das Zweite!

Der eine oder andere wird das zwar anders sehen, aber seien wir doch mal ehrlich: Ein zünftiger Eintopf gehört auf ein Volksfest ebenso, wie eine kesse, blauäugige Blondine (schau mal unter Nordische Schönheit) unter deinen Arm gehakt. Glaubst du nicht? Is‘ aber so!

Die XXL-Krake, die Poseidon-Wasserbahn, oder Pharao’s Rache – das kann ganz schön anstregend werden auf den ganzen Karussells, bei so einem Bummel auf dem Rummel …, und das eine oder andere (alkohlfreie) Bier, dafür brauchst du schon was Ordentliches im Magen. Und da bietet sich als absolutes Gourmethighlight natürlich die traditionelle Deutsche Erbsensuppe an.

Bunte Tahini-Sesamcreme? Baba Ghanoush, die schmierige arabische Auberginenpaste? Ein afrikanisches Taboulé mit Kochbanane? Etwa noch halal oder gar koscher?

Ach nööö du, lass mal stecken!

Heute erfreut meinen Gaumen der würzige Geschmack von frischem Suppengrün, kräftigem Majoran und ganz „halam“ (verboten und unrein): Der deftige Rauch von herzhaften Schweinswürstchen! Zutaten, die schon meine Uroma benutzte, um eine Suppe zu kredenzen, die dir das Wasser im Munde zusammenlaufen lässt.

GARANTIERT!

Aus Asien zu uns in die Deutsche Heimat

Aber woher kommt eigentlich das Gericht „Erbsensuppe“? Schon vor 6000 Jahre haben Menschen die grünen Hülsenfrüchte angebaut – mindestens, die ältesten Funde deuten gar auf eine 10.000 Jahre alte Geschichte hin.

Erbsen gehören somit zu einem der ältesten Gerichte der Welt. Ursprünglich stammt diese Pflanze aus Asien, eroberte jedoch nach und nach unsere heimatlichen Gefilde und die herzige Deutsche Esskultur nahm sich ihrerer an.

Gerade die ärmere Bevölkerung griff immer wieder gerne, weil erschwinglich, zu den nahrhaften und proteinreichen Erbsen. Erst später kamen dann die regionalen Kräuter und Gewürze hinzu und machten die Erbsensuppe so einzigartig wie du sie kennst: Majoran, Petersilie, Salz – und der Pfeffer, der früher übrigens eine Seltenheit in der Deutschen Küche war, denn er gilt nicht umsonst als eines der ältesten antiken Gewürzgüter überhaupt, und so war der Pfeffer ein begehrtes und teures Fernhandelsgut aus Indien.


Deutsches Essen lässt Sorgen vergessen – Das Rezept:

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Doch wenn Oma den Kochtopf aufsetzte, dann waren alle diese Zutaten schon lange vorhanden. Oma wusste noch was Vorratshaltung war.

Auch die Schweinswürstchen, die frisch geräuchert auf ihren Einsatz warteten, kamen oft direkt frisch vom Dorfmetzger – hergestellt in guter alter handwerklicher Tradition, nach den überlieferten Methoden des Urgroßvaters.

Ein Bazi an der Hf. 12!

2 mal Erbsensuppe mit Würstchen. Bitte!“ Mit diesem Satz forderst du höflich aber bestimmt dem Mann hinter der Gulaschkanone auf, dir und deiner charmanten Begleitung endlich Aufmerksamkeit zu schenken.

Der hat ordentlich zu tun, hier auf dem Volksfest, und versenkt gerade wieder seine breite Kelle in dem riesigen dampfenden Kessel. Du erkennst gleich den alte „Hf. 12“, den alten Feldkochherd aus Wehrmachtsbeständen.

Die Reifen so prall und rund wie der Hintern der Tochter deiner Nachbarin – die Farbe scheint sogar noch original zu sein, nur der Kessel, der wurde wohl vor nicht allzu langer Zeit erneuert.

Hf. wurden seit Ende der 1920er Jahre Heeresfahrzeuge genannt. Die können sowohl Versorgungs- als auch Truppenfahrzeuge sein. Meistens waren sie pferdebespannt und dienten als Lasttransporter für jegliche Art von Gütern, die nicht direkt am Mann getragen werden mussten.

Eine Suppe daraus wird uns jetzt aber noch mal so gut schmecken!“ denkst du vergnügt und stellst dir begeistert vor, was diese altehrwürdige Feldküche so alles erlebt hat. Vielleicht, so stellst du dir vor, hat sie in den Trümmern Berlins gestanden und …, dir stockt der Atem …, könnte es sein, dass …, dass … ER! daraus seine Suppe serviert bekommen hat, damals …, in dem Berlin …!?

Unglaublich!

Dir wird fast schwindelig bei dem Gedanken.

Aus deinem Tagtraum holt dich, barsch und ungeduldig, die dröhnende Stimme, die dir von hinter dem Kessel entgegen springt: „Mogst a Ziegeunerbratwurst oder a Schweinswürstl?“. „Ein Bazi!“ denkst du erschrocken. Nicht ganz stilecht, denn du weißt, dass solche Feldküchen aus Idar-Oberstein kamen – von der Firma Fissler hergestellt. Ab 1914 trat die ihren Siegeszug auf den Schlachtfeldern Europas an.


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Ihr lasst es auch schmecken!

Na, Eskimo-Eis wird’s wohl nicht werden …“ meinst du nur lapidar zu deiner Begleitung und verdrehst dabei die Augen. Ebenso barsch trompetest du prompt zurück hinter die Gulaschkanone: „Zwei mal mit Schweinswürstchen!“.

Und so führt ihr anschließend eure Löffel immer wieder genussvoll zum Munde.

Eure Gaumen sind erfüllt vom typischen Geschmack einer echten Erbsensuppe. Vom langen Kochen ist ihre Konsistenz sämig, glänzend ist ihre Oberfläche, nur hin und wieder wird sie appetitlich durchbrochen, durch die zarten grünen Blattspitzen des Majorans.

Zu kauen gibt es hier recht wenig – dafür gibt’s Geschmack im Überfluss, außer die gehackte Petersilie, die mit knisternden Geräuschen im Mund zerkleinert wird, das eine oder andere Kartoffelstück und natürlich die deftig knackigen Schweinswürstchen, die den Genuss dieser wundervollen Suppe erst so richtig rund machen.

Liebe geht bekanntlich durch den Magen und so erfüllt dich diese einfache Speise mit dem tiefen Wohlgefühl, die nur eine echte Heimat schenken kann.

Deutschland einig Suppenland“ denkst du noch und schaust deiner hübschen blonden Begleitung in ihre blauen Augen, während die breite Kelle, mit einem schmatzendem Geräusch, erneut im Kessel der alten Hf. 12 verschwindet …

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