Lokale Zutaten, ein traditionelles Rezept und klassische Kochutensilien aus Großmutters Küche -, die herzige Verbindung zur guten alten Heimat, die du mit der Zubereitung von Speisen eingehst ist, wenn du mal genau hinschaust, viel größer als du denkst. Beim Kochen bedienst du dich halt immer Teilen einer räumlich begrenzten Gemeinschaft, und einer gemeinsamen Vergangenheit, denn schließlich sind die tollsten Rezepte schon lange bewährt und über viele Generationen hinweg überliefert.
Erbsen vom nahe gelegenen Biohof, Kartoffeln vom heimischen Bauerngut, Bohnenkraut aus Nachbars Garten. Und das Kochgeschirr? Immer am besten Made in Germany, denn so achtest du auf ressourcenschonende, kurze Wege, gute Qualität und die hiesigen Produzenten haben auch direkt etwas von deinem Kauf. Das hat schon was Ab- und Ausgrenzendes – ja, Kochen ist schon lange ein Akt sozialer, regionaler und nationaler Teilung.
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Das Durcheinander in deinem Eintopf
Wenn früher die Menschen um das Lagerfeuer herum sassen und sich die von ihren Ahnen überlieferten Göttersagen über Asgard, Midgard und die Regenbogenbrücke und was die alte EDDA noch alles so hergibt erzählten, musizierten sie dazu, feierten, tranken und irgendwann im Mittelalter (zwischen 500-1500), hing dann auch ein schwerer eiserner Kessel über dem geselligen Feuerchen.
„Der Eintopf ward geboren“ – und keiner wusste davon, jedenfalls noch nicht. Denn das, was in den Topf gerät, wird erst einmal zum „Durcheinander“ und dementsprechend hieß der Inhalt auch, sofern er zum Essen gedacht war und nicht gerade aus alten Socken bestand, bis Anfang des 20. Jahrhunderts tatsächlich „Durcheinander“.
Durcheinander, bzw. Eintopf gab es schon zu Urzeiten in allen Kulturen. Bereits seit der Jungsteinzeit gingen die Jäger und Sammler nicht ohne eine deftige Suppe aus ihren Höhlen. Hier beweißt sich: Das Zusammenmengen von unterschiedlicher Nahrung und dem gleichzeitigen Garen, ist die einfachste und bequemste Art ein gehaltvolles Essen zuzubereiten.
Der Siegeszug durch die gesamte Menschheitsgeschichte war früh eingeläutet. Natürlich haben sich die Rezepte von der Steinzeit bis in unsere heutigen Zeit immer wieder gewandelt, seine Charakteristik aber wurde bewahrt – und die hat es in sich!
Unus pro omnibus, omnes pro uno *
* Einer für alle, alle für einen – Alle essen dasselbe, alle aus einem Topf – Diese unglaublich romantische Symbolik von „Einigkeit und Brüderlichkeit“ ist bei keinem anderen Gericht so ausgeprägt wie beim guten alten Deutschen Eintopf. Das archaische Feuer, die gefühlige Wärme eines vollen Napfs Suppe und dann wird der dir auch noch aus einer freundlichen Gemeinschaft heraus gereicht. Starker Tobak das Ganze.
Der Überdruss steigert sich noch und verführt dich in die idealisierte Sphäre eines urig bäuerlichen Lebens. Eins sein mit der Natur, die frische Luft auf dem Feld, frische Zutaten und die wohlige Geborgenheit einer Dorfgemeinschaft. Das lässt eventuell Konstellationen in deinem Kopf enstehen die, so meinen manche, gefährlich werden könnten.
Befriedigend den Hunger stillen, dürfte das Hauptanliegen für das Kochen eines Eintopfgerichts sein und das tut er heute genau so gut wie früher – und sparsam ist er obendrein. Nicht umsonst wird der Eintopf als „Das Deutsche Spargericht“ schlechthin bezeichnet. Eine Feuerstelle (respektive Kochplatte) genügt, ein Eintopfrezept mit ein paar Zutaten und schon kann der Spaß losgehen.
Die original Eintopfgerichte der Landfrauen – deftig, herzhaft, lecker:
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Lies mehr über das schöne Essen der Deutschen
Über die Auswahl von Eintopfrezepten kann sich nun wirklich keiner beschweren. Da geht es los mit den klassischen Erbsen- und Linseneintöpfen und endet bei den exklusiven regionalen Spezialitäten wie Pichelsteiner Eintopf, Gaisburger Marsch und Königsberger Kartoffeltopf.
Daneben gibt es diese schier unüberschaubare Vielzahl weniger bekannte, aber nicht minder wohlschmeckender Eintopfgerichte. Rheinischer Weisskohleintopf, Weißer Bohneneintopf, Norddeutescher Grünkohleintopf, um nur ein paar zu nennen.
Alles was die gute Deutsche Erde hergibt, kann auch zu einem richtig guten Eintopf werden.
Früher, noch vor der Industrialisierung (um 1830), war der Eintopf ein Armeleuteessen, heute ist er aus der gutbürgerlichen Küche nicht wegzudenken. Die Wandlung hat zwar gedauert, war aber nicht aufzuhalten. Die wenigen Kochutensilien, der geringe Aufwand der Zubereitung und die größtmögliche Verwertung aller Zutaten macht den Eintopf zu einer idealen Mahlzeit.
Denk daran, wenn du das nächste Mal einen verspeist: Mit einem Eintopf hast du eins der ältesten Mahlzeiten der Menschheit überhaupt auf dem Tisch.
Lass ihn dir munden!
Schau dir die Vielfalt der Deutschen Küche an
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