Die sagenumwobene Edda


Edda – was wie ein altertümlicher Frauenname klingt ist in Wahrheit die wichtigste Quelle für die altnordische Mythologie.

Die sagenumwobene Edda besteht aus 2 Büchern: Der Lieder-Edda (die zentrale Version heißt Codex regius und ist eine altnordische Pergament-Handschrift aus dem späten 13. Jahrhundert) und der Snorra-Edda. Dabei darf die eine nicht ohne die andere gebraucht und gelesen werden.

Diese in altisländischer Sprache entstandenen Götter- und Heldensagen zählt zu den großen Kostbarkeiten der Weltliteratur.

Bei der Lieder-Edda sind die Autoren bisher noch unbekannt. Sie ist die ältere Edda, bestehend aus einer Sammlung von 40 Liedern, deren erstes, die Völuspa (der Seherin Weissagung), von der Entstehung der Welt, dem Urriesen Ymir, und vom Weltende Ragnarök, berichtet.

Der Dichtergott Bragi in der Halle des Meerriesen

Der isländischer Dichter und Historiker Snorri Sturluson zeigt sich für die Prosa-Edda (Snorra-Edda), verantwortlich. Sie ist das 2. Buch und ein Handbuch für Skalden. Sie waren höfische Dichter im mittelalterlichen Skandinavien, vorwiegend in Norwegen und Island.

In ihr erzählt der Dichtergott Bragi in der Halle des Meerriesen verschiedene Mythen zur Unterhaltung.

Insgesamt 54 geheimnisvolle Kapitel beherbergt diese mystische Schrift. Darunter Kapitel wie: Die Entstehung der Welt, Der Bau Walhallas, Die Götterdämmerung/Ragnarök und viele mehr.

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Geheimnisvolles auch in deutschen Werken zu finden

Zahlreiche Anleihen aus der Edda finden sich auch in Werken deutscher Dichter wider. So begründet der Dichter und Philologe Karl Simrock (1802-1876) seinen Ruf mit der Übersetzung des Nibelungenliedes im Jahre 1827 sowie der Übertragung und Herausgabe der Gedichte von Walther von der Vogelweide (1833).

Die Kenningar (das Stilmittel einer poetischen Umschreibung in der die Edda verfasst wurde) dienen mit ihrer wissenskonzentrierenden Form dazu, die elementaren und strukturellen Zusammenhänge von Welt und Kosmos zu verstehen; dies gelingt jedoch nur Eingeweihten, welche um die nordische Mythologie wissen.

Die Edda – Identitätsstiftend nicht nur für Isländer

Snorris umfangreiches Werk hat einen wesentlichen Beitrag zur Identitätssuche und Identitätsstiftung, nicht nur der Isländer, sondern aller Skandinavier und auch der Deutschen geleistet.

In Deutschland wurde der nordische Mythos zuerst 1765 von Gottfried Herder (1744-1803) den klassisch griechisch-römischen Mythen einerseits und den orientalischen Mythen eines Goethe im West-Östlichen Divan gegenübergestellt.

Das Liedgut der Menschheit

Siegfrieds Kampf mit dem Drachen oder der Ursprung des Nibelungenschatzes aus Wagners Ringepos: für die meisten der nordischen Mythen und Sagen ist die Edda unsere wichtigste Quelle.

Aber nicht nur das: Snorri Sturlusons Geschichten um die Götter Walhalls in der Prosa-Edda zählen zum Besten der mittelalterlichen nordischen Literatur, und die Götter- und Heldenlieder der Lieder-Edda zum großen Liedgut der Menschheit.

Es gibt einen Artikel über das Erntedankfest



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