Des Deutschen Humor ist die Fähigkeit über sich selbst zu lachen

Des Deutschen Humor ist die Fähigkeit über sich selbst zu lachen

Bei aller Gewissenhaftigkeit mit der die Deutschen ihr Leben strukturieren, es gestalten und es in konstruktive Bahnen lenken, gibt es diese eine besondere Eigenschaft, die der ganzen Ernsthaftigkeit die Spitze bricht und die es trotz aller Verantwortung leicht und locker wirken lässt: Des Deutschen Humor ist von jener Art Heiterkeit, die niemals plump wirkt.

Es wird den Deutschen ja schon immer viel nachgesagt: Miesepetrig sollen sie sein, humorlos, verkrampft in ihren Lachgewohnheiten -, seit Menschen Gedenken gelten sie als die steifeste Nation überhaupt – Eine klischeehafte Vorstellung, die kannst du sogleich mit einem jovialen Achselzucken und jenem herzigen Lachen quittieren, das es so nur bei echten Deutschen gibt.

Laut, breit und tief. So klingt es, wenn es langsam aus dem Zwerchfell nach oben steigt. Es ist ein ehrliches Lachen, eines das aus den Vollen schöpft – authentisch und kraftvoll.

Tatsächlich lachen die Deutschen viel: Rund 15-mal am Tag öffnen wir unseren Mund und formen damit jenes Antlitz, dass uns so glücklich und ausgeglichen erscheinen lässt. Die Nase legt sich in Falten, die Nasenlöcher weiten sich, der Kopf wird leicht zurückgeworfen und die Augen geschlossen.

Der Zygomaticus-Muskel zieht den Mund nach oben und sorgt für diesen typischen Lach-Ausdruck. Einmal noch tief Luft geholt und befreiend erschallt, aus dem Innern emporsteigend, ein dröhnendes Gelächter.

An einem solch erfrischenden Lachen sind im gesamten Körper fast 300 Muskeln beteiligt! Das fängt mit dem „Lachmuskel“ im Gesicht an, dem Zygomaticus, und geht von der Halsmuskulatur hinunter in die Brust, um von dort weiter den Weg in die Bauchmuskeln zu nehmen.

3 gute Gründe für schalkhaftes Lachen

Aber einfach so lacht doch niemand – was also sind die Gründe warum Deutsche so heiter sind?

Bemühen wir doch eine kleine Statistik: Laut ihr sind es die „komischen Alltagssituationen“ die die Menschen hierzulande am häufigsten zum Lachen bringen. 78% der Befragten geben an, über die ganz banalen, kleinen und große Missgeschicke des Lebens zu lachen.

Direkt drauf folgt der „Witz“ mit seinem pointierten Ausgang. Bei 54% der Befragten kitzelt der ihnen ein Lachen aus der Kehle.

Mit 50% ist dann auch schon die Königsklasse des guten Humors vertreten. Sie setzt zum Einen ein besonders Maß an Selbstreflexion voraus, zum Anderen ein realistisches Selbstbild. Beides, so könnte man meinen, ist unter den Bundesbürgern reichlich vorhanden.

Das führt zu diesem einzigartig sympathischen „Über-sich-selbst-lachen-können“: Da machst du beim Ausrutscher in der Kantine eine absolut lächerliche Figur, wo du doch stolz und aufrecht den Gang herunterschreiten wolltest, oder die nette Kollegin, mit der du gerade anbandelst, ertappt dich prompt beim Nasepopeln.

Tja mein Lieber, dumm gelaufen – aber alles halb so wild, denn wer seine (vermeintlichen) Makel mit Humor nimmt, baut gar nicht erst Stress auf, sondern geht ganz entspannt seinen Tätigkeiten nach – Ausrutscher inklusive und peinliche Momente gibt’s auch noch dazu – garantiert!


Spanungsvoll und humoristisch – Die Geschichte der Deutschen Komik

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Gründe zu Lachen haben wir ja reichlich genug. Genau genommen ist das gesamte kulturelle Erbe Deutschlands, mit all seinen althergebrachten Brauchtümern, Sitten, Riten und Feiern, gänzlich darauf ausgerichtet Freude und Spaß zu bereiten – und denk nur an unser Oktoberfest!

Das ist zwar nicht immer so gewesen, da viele dieser Feste einen religiösen bzw. heidnischen Hintergrund hatten, aber „Narrenfeste“, wie Karneval oder Fasching, wurden im Laufe der Jahrhunderte immer mehr zu typischen „Lachfesten“.

Die Herausbildung des Deutschen Humors

In seiner langen Historie brachte das Land der Dichter und Denker zahlreiche Komiker von außergewöhnlichem Format hervor. Die bekanntesten, Wilhelm Busch (1832-1908), Karl Valentin (1882-1948) und Vicco von Bülow (1923-2011) – alias Loriot, dürften dir geläufig sein – aber kennst du einen Karl Flerx (1782-1816), oder die Volkskomikerin Marta Hübner (1889-1969)?

Allein diese Dame füllte die großen Säle in den berühmten Berliner Varietés. Ihre Figur der „Komischen Alten“, in die sie allabendlich schlüpfte, sorgte in den wilden 1930er Jahre für Gelächter und Amüsement in der pulsierenden Metropole.

Nee, die kennst du bestimmt nicht!

Aber alle diese bekannten und weniger bekannten Komödianten trugen maßgeblich dazu bei, einen ganz eigenen, charmanten Deutschen Humor herauszubilden. Der ist von philosophisch-grüblerische Art und damit die höchste Qualität die „Humor“ haben kann. Schriftsteller wie Heinrich Heine (1797-1856) oder Kurt Tucholsky (1890-1935) passen genau in dieses Schema. Auch das politische Kabarett mit seiner Schärfe und Brillanz gab es so nur in Deutschland.

Worüber andere Nationen nur milde lächeln, darüber können wir uns vor Lachen die Bäuche kaum halten …

„Herr Doktor, alle behaupten, ich sei eine Uhr!” „Ach, die wollen Sie doch nur aufziehen!”

Ein Arztwitz, ein Sprachwitz, harmlos und sympathisch.

Ein guter Witz ist unkorrekt

Daneben gibt es Berufewitze, Blondinenwitze, Ostfriesenwitze, Witze über Italiener, Dänen und Farbige, über Deutsche, Männer und natürlich den guten alten Volkswitz. In ihnen bekommen Personengruppen immer ihr Fett weg.

Bewerten könnte man sie alle als sexistisch, ausgrenzend, gar diskriminierend – sapperlot! Die Nase könnte über sie gerümpft werden, sich empört werden über so viel Unkorrektheit – und doch: Nur so funktioniert er, der gute pointierte Witz.

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