Ganze 844 ereignisreiche Jahre bestand die beeindruckende Fortsetzung des Römischen Imperiums: Das Heilige Römische Reich (deutscher Nation). Es war der Wunsch das römische Reich fortzusetzen.
Der Namenszusatz „Deutscher Nation“ ist seit dem Jahre 1512 die offizielle Bezeichnung des Reiches.
Aus zahlreichen Kleinstaaten und diversen Territorien zusammengeschmiedet entstand ein weitläufiger Verband mit einem Kaiser an der Spitze, Reichsfürsten, deutschen Herzogtümern, diversen Ritterorden, freien Städten, sowie Reichsstädten. Es war ein aus persönlichen Treueverhältnissen geordnetes, multinationales Geflecht.
Die Grenzen des Reiches veränderten sich über die Jahrhunderte stark. Zeitweise dehnte sich das Gebiet bis hin zum heutigen Mittel- und Teilen Südeuropas aus.
Das Reich als Motor der kulturellen Entwicklung
Die Krönung von Otto I. (am 2. Februar 962) stellt die Gründung des Reiches dar. Mit ihr begann auch die Herrschaft der Ottonen. Die heidnischen Stämme verwandelten sich unter der ottonischen Herrschaft langsam aber sicher zu Keimzellen der Nachbarn Deutschlands wie wir sie heute kennen: Tschechien, Polen und Ungarn.
Die Christianisierung lies ein gemeinsames Wertesystem und eine kulturelle Gemeinschaft entstehen, die Europa erst möglich macht.
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Eher ein Zweckbündnis als eine Liebesheirat
Das Zusammenleben der verschiedenen Landesherren in diesem „Dachverband“ war keineswegs immer harmonisch. Vielmehr war es geprägt durch den Streit über seinen Charakter, welcher sich – da die Machtverhältnisse innerhalb des Reiches nicht statisch waren – im Verlauf der Jahrhunderte immer wieder veränderte.
Die Meinungen gingen auseinander: Im 17. Jahrhundert kam Samuel Pufendorf zur folgenden Einschätzung über das Heilige Römische Reich: „irregulärer und einem Monstrum ähnlicher Körper“. Ein „Überlebtes Welttheater! meinte Goethe gar, als Kaiser Franz II. unter dem Druck Napoleons am 6. August 1806 die Krone niederlegte.
Wenig charmant aber wohl zutreffend.
Das Reich auf dem Weg zum Rheinbund
Das Reich, im 18. Jahrhundert gegen die expansive Politik innerer und äußerer Mächte zu schützen, gelang immer weniger. Mittlerweile überragten, den in 250 unabhängige Fürstentümer zersplitterten Bund, nur noch zwei Mächte: Haus Habsburg, das lange schon den Kaiser stellte, und das protestantische Preußen.
Es war Napoleon, der in dem Moment der Schwäche das alte Deutschland neu ordnete. Er fügte die Länderfetzen zum Rheinbund zusammen und machte aus ihnen 28 übersichtliche Territorien.